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Mittwoch, 20. Juli 2011

Stresstest für Pfarrer

Unbestätigten Angaben zufolge planen mehrere Diözesen einen Stresstest für Pfarrer von Gemeinden mit über 10.000 Mitgliedern. Nachdem mehrere Pfarrer aus unterschiedlichen Gründen nach zum Teil nur wenigen Monaten auf ihr Amt verzichtet haben, erwägen die Personalverantwortlichen nun vorsorgende Maßnahmen.
Zu dem Stresstest gehören u.a
  • ein Planspiel, bei dem es um die Leitung einer 45minütigen Sitzung eines aus zerstrittenen Mitgliedern bestehenden Kirchenvorstands geht, 
  • die fundierte Beurteilung der Jahresbilanz eines Altenheimes, das eigentlich längst Konkurs anmelden müsste
  • der Nachweis, innerhalb von zwei Monaten mit einem verantwortlichen Mitarbeiter in einer Abteilung des Generalvikariats einen Gesprächstermin mit einem verlässlichen Ergebnis zu bekommen, 
  • eine nachgespielte Szene, in der sich der Pfarrer vor einem Weihbischof seiner Diözese rechtfertigen muss, dass er in der Messfeier die Interzession im Vater-Unser auslässt 
  • die Bereitschaft, an drei von vier Sonntagen im Monat mindestens vier Eucharistiefeiern mit Predigt halten zu wollen.  

Weitere Elemente wie ein fingiertes Gespräch mit Mitgliedern der Initiative "Kirche von unten", in dem es um eine von diesen akzeptierte Begründung geht, dass die Diakonenweihe von Frauen sowohl auch biblischen wie aus Gründen der Tradition nicht sinnvoll ist, sind zur Abrundung des Ergebnisses möglich.

Andernfalls, so die Presseerklärung der Bistümer, sollen potentielle Pfarrer auch bei erklärter Bereitschaft nicht mehr zur Leitung der sogenannten Groß-Pfarreien eingesetzt werden.

3 Kommentare:

  1. ...da würde ich erstmal eine anständige Portion Beta-Blocker empfehlen und anschließend Adumbran,

    dann ist sowieso schon alles egal und nach dem Stresstest kann das wirkliche Leben wieder geschehen (aber wie, Adumbran soll zu Abhängigkeit führen, obwohl, das kann dem Pfarrer dann vielleicht auch wieder zum Wohle gereichen, denn das sind ja bekanntlich "Sch...-Egal-Tabletten").

    Und ob ein derart Getesteter der Wirklichkeit standhält ist ja noch eine andere Frage.

    Wie immer, die "stille" Mitleserin
    aus Lünen

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  2. Weiteren unbestätigten Meldungen zu Folge sollen in Kürze auch sämtliche Gemeinden aufgelöst werden. Da inzwischen die Wege zum nächsten Gottesdienstort ähnlich weit sind, wie zur zuständigen Bischofskirche, sei aus personellen und finanziellen Gründen nicht mehr einsehbar, warum die Sonntagsmesse noch an so vielen Orten gefeiert werde. Wem der Messbesuch etwas bedeute, hieß es, der sei auch bereit, weitere Wege in Kauf zu nehmen. Der Begriff "Pfarrer" werde in Folge dessen umbenannt in "Bischofspraktikant".
    Dieser kleine Zynismus musste grad mal sein.

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